Every 2nd, 4th and 5th Sunday 11am a service in German language is held at St. Boniface (47 Adler Street) by Herr Medoch
Geschichte: (aus einem bruchstückhaft vorhandenem Faltblatt)
Vor 1791 gab es in London sogenannte Penny Hostels
Am Eingang saß ein Mann in Hemdsärmeln und verlangte von jedem Besucher einen Penny als Clubgebühr um den Verdacht auf ein Popish Mass House abzuwenden. Römisch-katholisch zu sein, war seit 1535, als Heinrich der 8. England von der römischen Kirche lossagte, gefährlich – wenn nicht lebensgefährlich. Erst 1791 ging im Parlament ein Gesetz durch, das Katholiken erlaubte, eigene Kirchen zu haben. Bis dahin waren Gesandtschaftskapellen katholischer Staaten die einzigen katholischen Kirchen in London. Für Katholiken deutscher Sprache gab es zeitweilig eine österreichische und eine bayerische Gesandschaftskapelle. Von ihnen besteht die ehemals bayerische noch in der Warwick Street unweit vom Piccadilly Circus, jetzt katholische Pfarrkirche Our Lady of the Assumption.
German Chapel und Bonifatius
Das Londoner Hafenviertel im East End war schon immer ein Anziehungspunkt für ausländische Arbeiter. Um 1800 nahmen sich dort zwei Priester der deutsch sprechenden Einwanderer an: der Schweizer Johannes Becker und Franz Muth, der aus Österreich stammte. Ihnen gelang es 1809, eine GERMAN CHAPEL einzurichten im Haus 22Great St. Thomas the Apostle Street bei der heutigen U-Station Mansion Street in der City. Als Kirchenpatrone wählten sie neben den Aposteln Petrus und Paulus den heiligen Bonifatius. Bekanntlich hat Bonifatius seine besondere Beziehung zu Deutschland. In der Grafschaft Devonshire geboren, wurde er auf den Namen Wynfried getauft. Er wurde Priester und Benedektinermönch. Als Missionar zog er 716 nach Germanien, um die noch heidnischen Stämme in Friesland, Sachsen, Thühringen und Hessen zum christlichen Glauben zu bekehren. In seinem Gefolge waren Frauen wie Lioba und Walburga, die als bedeutende Mitarbeiter in seiner Mission wirkten. Papst Gregor der zweite bestellte Wynfried zum Bischoff von Mainz und gab ihm den Namen BONIFATIUS. So ist er der Apostel der deutschen geworden. Ihn zum Patron der German Chapel in seiner englischen Heimat zu machen, war daher eine sinnvolle Wahl.
St. Bonifatius-Kirche in Whitechapel
Seit 1809 gibt es also eine deutsche katholische Kirche in London und mit ihr die deutsche Katholische Mission. Von `Gemeinde`zu sprechen ware nicht gerade zutreffend; denn Ausländer Seelsorge kennt wenig Beständigkeit im steten Wechsel der jeweiligen Landsleute. Das Londoner East End hat bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 eine gewisse Konzentration deutscher Einwanderung erlebt.
Wer in London Fuß faßte, hat sich bald in anderen Vierteln umgesehen, wo Arbeit und Handwerk mehr Erfolg versprachen als im armen East End. Damit dehnte sich der Seelsorgebereich über London und seine Vorstädte aus. Manche fanden Anschluß an inzwischen entwickelte locale katholische Kirchengemeinden englischer Sprache. Die `German Chapel`in der City reichte bald nicht mehr aus. In WHITECHAPEL am Londoner Aldgate konnte 1862 die `Zion Chapel`von Methodisten erworben werden, ein ovaler Kirchenraum, der zeitweilig auch als Reithalle gedient hatte, was anscheinend den Fundamenten nicht gut getan hatte. Im April 1873 stürzte das Gewölbe ein. Dieses damals unerhörte Ereignis erregte Aufsehen und fand viel Hilfsbereitschaft, so daß bereits Ende 1875 ein Neubau eröffnet werden konnte. Schon 1885 wurde die neue Kirche erweitert und mit einem Glockenturm versehen, dessen Glocken in der benachbarten Whitechapel-Bell-Foundry gegossen wurden. Die Zahl der deutschen war in diesem Stadtviertel so groß geworden, daß neben der Kirche eine Deutsche Grundschule eingerichtet wurde. Auch entwickelte sich eine lebhafte Aktivität geselliger und sozialer Art: der Gesellenverein im Geiste Kolpings und ein kaufmännischer Verein für Erwachsenenbildung, der Vinzenz-Verein und der Elisabeth-Verein für soziale Hilfe an Minderbemittelte.
Pallottiner an St. Bonifaz
Häufiger Wechsel der Seelsorger gab Anlaß, die Aufgabe der deutschen Mission einer religiösen Gesellschaft zu übertragen, um größere beständigkeit zu gewährleisten. So wurden die Patres der `Gesellschaft vom Katholischen Apostolat`, genannt PALLOTTINER, mit diesem Dienst beauftragt. Diese Gesellschaft wurde 1835 von dem Priester VINZENZ PALLOTTI in Rom gegründet. Mit besonderem Gespür für seelsorgliche Bedürfnisse begabt, machte sich dieser Priester Sorge um italienische Auswanderer nach England. So wurde er 1841 der Initiator der italienischen Gemeinde und Kirche in London. Da lag es nahe, die deutsche Katholische Mission in London 1903 deutschen Priestern seiner Gesellschaft anzuvertrauen, die inzwischen eine wachsende Provinz in Deutschland entwickelt hatte. Bis heute wirken Pallottiner an der deutschen und der italienischen Mission in London (Anm.: die Grabstätten der ehemaligen Priester befinden sich am Limburger Dom)
Weltkriege und die Deutsche Mission
Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 schien die rege Tätigkeit um die deutsche Kirche plötzlich gestört und beendet zu sein. Deutsche wurden interniert oder des Landes verwiesen. Dank der Treue von Freundendeutscher Abstammung überstand die Mission den Krieg und lebte danach schnell wieder auf. Das von einer deutschen Zeppelin-Bombe 1917 beschädigte Dach konnte bald repariert werden. Da die offizielle Konsekration einer Kirche hierzulande erst nach Tilgung aller Schulden erlaubt ist, machte die Opferbereitschaft der Deutschen in London 1925 die offizielle Weihe der Kirche möglich, die in großer Feierlichkeit durch den Erzbischoff von Köln, Kardinal Schulte vollzogen wurde. In den zwanziger Jahren gab es außer einer gewissen RUckwanderung von deutschen, die im weltkrieg von England ausgewiesen wurden, nur wenig (….Lücke im Text) meist Juden zur Auswanderung nach England genötigt. Obwohl sich die deutschstämmigen Anhänger der Mission immer mehr im Großraum von London zerstreuten, blieb St. Bonifaz ihr geistiger Mittelpunkt. Der Zweite unselige Weltkrieg kostete der deutschen katholischen Mission 1940 die fast totale Vernichtung ihres Anwesens in wiederholten deutschen Luftangriffen. Dennoch verging kaum ein Sonntag, an dem nicht àlte Deutsche`sich in den Ruinen zur Meßfeier versammelten. Ihre unentwegte Treue rettete die Mission über den Krieg hinweg und gab unter vielen Opfern die Hoffnung auf einen Wiederaufbau nicht auf. Eine Notkapelle und ein behelfsmäßiger Saal konnten 1946 wieder eingerichtet werden.
Wiederaufbau und Gegenwart
Schon 1949 setzte ein neuer Zuzug aus deutsch sprachigen Ländern ein. Eine Anzahl deutscher Kriegsgefangener war verblieben. Nun waren es vorwiegend Frauen und Mädchen – viele aus Flüchtlingsfamilien in Deutschland, damals noch ahnungslos über das `Witschaftswunder`, das Deutschland wieder aufleben ließ. In hoffnungsvoller Versöhnlichkeit wurden deutsch-englische Ehen geschlossen. Mit den Jahren wandelte sich die Einwanderung auf Dauer zum befristeten Bildungsaufenthalt junger Menschen. Die deutsche Haus- oder Hospitalangestellte wurde zum Au-pair-Mädchen mit Familienanschluß zwecks Spracherfahrung im Englischen. Von 1952 an ist das ST.LIOBA-Haus im Nordwesten Londons der Treffpunkt junger Deutscher. Von dort werden Führungen und kulturelle veranstaltungen organisiert und Àu-pair-Mädchen`vermittelt. Einblick in vermittelte Stellen ist eine wohl begründete Aufgabe, um jungen Menschen einen vertrauenswürdigen Aufenthalt zu sichern. Veranstaltungen helfen ihnen, den Englandaufenthalt ergiebig und erfreulich zu machen.
Nach langer sorgfältiger Planung, architektonisch und finanziell, gelang 1960 die Eröffnung der NEUEN ST. BONIFATIUS-KIRCHE am angestammten Platz in Whitechapel. Gleich zu Anfang wurde in der Planung des Wiederaufbaus bedacht, daß London als Metropole Großbritanniens immer Menschen anziehen wird aus beruflichen oder Studiengründen und als Touristen. Deswegen wurde ein Zentrum eingeplant, daß unter dem Namen WYNFRIED-HAUS 1970 eröffnet werden konnte. Es ist ein fast durchgehend belegtes Gästehaus und Veranstaltungszentrum geworden. Die Lage der Kirche und des Zentrums unmittelbar an der Ostgrenze der City von London bewährt sich als verkehrsmäßig günstig, obwohl sie von einer vergangenen Einwandererzeit übrig geblieben erscheinen mag in einer Gegend, wo heute sich kein Deutscher mehr ansiedelt.
Mit Großbritanniens Eintritt in die EUROPEAN COMMUNITY stieg der Zugang aus deutschen Ländern mit befristetem Aufenthalt aus beruflichen Gründen beträchtlich an. Zahlreiche Familien bringen mit dem beruflichen Auftrag (…Lücke)
1972 verwirklicht und bietet die gesamte Schulbildung von Vorschulklassen bis zum Abitur an. Ihre Lage in der südwestlichen Vorstadt Petersham/Richmond veranlaßt diese Familien, ihre Wohnung in Schulnähe zu suchen. Dadurch ist ein Schwerpunkt der Seelsorge der deutschen Mission 25km und mehr entfernt von der St. Bonifatius-Kirche entstanden. Neben der Beteiligung am Religionsunterricht in der deutschen Schule und der Vorberreitung der Kinder zum Sakramentsempfang ist darum eine Außenstation entstanden für deutschen katholischen Gottesdienst in der schulnahen englischen katholischen Kirche in Ham, wo zweimal monatlich Eucharistiefeier gehalten wird.
Die Katholische Kirche kann und will ihre Gläubigen auch im Ausland nicht allein lassen. Ein meist befristeter Aufenthalt kann – zumal für Kinder – den Kontakt mit Kirche und Glauben in der Muttersprache abreißen; denn die meisten von ihnen werden über kurz oder lang in den deutschen Sprachbereich zurückkehren.
Architekten: Plaskett Marshall&Partners, London
Gestaltende Künstler:
Heribert Reul, Kevelaer: Kratzputz (mural), Tabernakel, Taufbrunnen
Reginald Lloyd, Bideford: Buntglasfenster (stained glass window), alle schmiedeeisernen Teile (all wrought iron work)
Silberschmiede: Wilhelm Polders und Paul van Oyjen, beide aus Kevelaer, Germany
Holzbildhauer: Lang sel. Erben, Oberammergau: Kruezweg – 11 Stationen von 1912; 3 Stationen nachgeschaffen, weil 1940 verbrannt
Gebr. Wehling, Kevelaer: Replika-Madonna
Geschichte: (aus einem bruchstückhaft vorhandenem Faltblatt)
Vor 1791 gab es in London sogenannte Penny Hostels
Am Eingang saß ein Mann in Hemdsärmeln und verlangte von jedem Besucher einen Penny als Clubgebühr um den Verdacht auf ein Popish Mass House abzuwenden. Römisch-katholisch zu sein, war seit 1535, als Heinrich der 8. England von der römischen Kirche lossagte, gefährlich – wenn nicht lebensgefährlich. Erst 1791 ging im Parlament ein Gesetz durch, das Katholiken erlaubte, eigene Kirchen zu haben. Bis dahin waren Gesandtschaftskapellen katholischer Staaten die einzigen katholischen Kirchen in London. Für Katholiken deutscher Sprache gab es zeitweilig eine österreichische und eine bayerische Gesandschaftskapelle. Von ihnen besteht die ehemals bayerische noch in der Warwick Street unweit vom Piccadilly Circus, jetzt katholische Pfarrkirche Our Lady of the Assumption.
German Chapel und Bonifatius
Das Londoner Hafenviertel im East End war schon immer ein Anziehungspunkt für ausländische Arbeiter. Um 1800 nahmen sich dort zwei Priester der deutsch sprechenden Einwanderer an: der Schweizer Johannes Becker und Franz Muth, der aus Österreich stammte. Ihnen gelang es 1809, eine GERMAN CHAPEL einzurichten im Haus 22Great St. Thomas the Apostle Street bei der heutigen U-Station Mansion Street in der City. Als Kirchenpatrone wählten sie neben den Aposteln Petrus und Paulus den heiligen Bonifatius. Bekanntlich hat Bonifatius seine besondere Beziehung zu Deutschland. In der Grafschaft Devonshire geboren, wurde er auf den Namen Wynfried getauft. Er wurde Priester und Benedektinermönch. Als Missionar zog er 716 nach Germanien, um die noch heidnischen Stämme in Friesland, Sachsen, Thühringen und Hessen zum christlichen Glauben zu bekehren. In seinem Gefolge waren Frauen wie Lioba und Walburga, die als bedeutende Mitarbeiter in seiner Mission wirkten. Papst Gregor der zweite bestellte Wynfried zum Bischoff von Mainz und gab ihm den Namen BONIFATIUS. So ist er der Apostel der deutschen geworden. Ihn zum Patron der German Chapel in seiner englischen Heimat zu machen, war daher eine sinnvolle Wahl.
St. Bonifatius-Kirche in Whitechapel
Seit 1809 gibt es also eine deutsche katholische Kirche in London und mit ihr die deutsche Katholische Mission. Von `Gemeinde`zu sprechen ware nicht gerade zutreffend; denn Ausländer Seelsorge kennt wenig Beständigkeit im steten Wechsel der jeweiligen Landsleute. Das Londoner East End hat bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 eine gewisse Konzentration deutscher Einwanderung erlebt.
Wer in London Fuß faßte, hat sich bald in anderen Vierteln umgesehen, wo Arbeit und Handwerk mehr Erfolg versprachen als im armen East End. Damit dehnte sich der Seelsorgebereich über London und seine Vorstädte aus. Manche fanden Anschluß an inzwischen entwickelte locale katholische Kirchengemeinden englischer Sprache. Die `German Chapel`in der City reichte bald nicht mehr aus. In WHITECHAPEL am Londoner Aldgate konnte 1862 die `Zion Chapel`von Methodisten erworben werden, ein ovaler Kirchenraum, der zeitweilig auch als Reithalle gedient hatte, was anscheinend den Fundamenten nicht gut getan hatte. Im April 1873 stürzte das Gewölbe ein. Dieses damals unerhörte Ereignis erregte Aufsehen und fand viel Hilfsbereitschaft, so daß bereits Ende 1875 ein Neubau eröffnet werden konnte. Schon 1885 wurde die neue Kirche erweitert und mit einem Glockenturm versehen, dessen Glocken in der benachbarten Whitechapel-Bell-Foundry gegossen wurden. Die Zahl der deutschen war in diesem Stadtviertel so groß geworden, daß neben der Kirche eine Deutsche Grundschule eingerichtet wurde. Auch entwickelte sich eine lebhafte Aktivität geselliger und sozialer Art: der Gesellenverein im Geiste Kolpings und ein kaufmännischer Verein für Erwachsenenbildung, der Vinzenz-Verein und der Elisabeth-Verein für soziale Hilfe an Minderbemittelte.
Pallottiner an St. Bonifaz
Häufiger Wechsel der Seelsorger gab Anlaß, die Aufgabe der deutschen Mission einer religiösen Gesellschaft zu übertragen, um größere beständigkeit zu gewährleisten. So wurden die Patres der `Gesellschaft vom Katholischen Apostolat`, genannt PALLOTTINER, mit diesem Dienst beauftragt. Diese Gesellschaft wurde 1835 von dem Priester VINZENZ PALLOTTI in Rom gegründet. Mit besonderem Gespür für seelsorgliche Bedürfnisse begabt, machte sich dieser Priester Sorge um italienische Auswanderer nach England. So wurde er 1841 der Initiator der italienischen Gemeinde und Kirche in London. Da lag es nahe, die deutsche Katholische Mission in London 1903 deutschen Priestern seiner Gesellschaft anzuvertrauen, die inzwischen eine wachsende Provinz in Deutschland entwickelt hatte. Bis heute wirken Pallottiner an der deutschen und der italienischen Mission in London (Anm.: die Grabstätten der ehemaligen Priester befinden sich am Limburger Dom)
Weltkriege und die Deutsche Mission
Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 schien die rege Tätigkeit um die deutsche Kirche plötzlich gestört und beendet zu sein. Deutsche wurden interniert oder des Landes verwiesen. Dank der Treue von Freundendeutscher Abstammung überstand die Mission den Krieg und lebte danach schnell wieder auf. Das von einer deutschen Zeppelin-Bombe 1917 beschädigte Dach konnte bald repariert werden. Da die offizielle Konsekration einer Kirche hierzulande erst nach Tilgung aller Schulden erlaubt ist, machte die Opferbereitschaft der Deutschen in London 1925 die offizielle Weihe der Kirche möglich, die in großer Feierlichkeit durch den Erzbischoff von Köln, Kardinal Schulte vollzogen wurde. In den zwanziger Jahren gab es außer einer gewissen RUckwanderung von deutschen, die im weltkrieg von England ausgewiesen wurden, nur wenig (….Lücke im Text) meist Juden zur Auswanderung nach England genötigt. Obwohl sich die deutschstämmigen Anhänger der Mission immer mehr im Großraum von London zerstreuten, blieb St. Bonifaz ihr geistiger Mittelpunkt. Der Zweite unselige Weltkrieg kostete der deutschen katholischen Mission 1940 die fast totale Vernichtung ihres Anwesens in wiederholten deutschen Luftangriffen. Dennoch verging kaum ein Sonntag, an dem nicht àlte Deutsche`sich in den Ruinen zur Meßfeier versammelten. Ihre unentwegte Treue rettete die Mission über den Krieg hinweg und gab unter vielen Opfern die Hoffnung auf einen Wiederaufbau nicht auf. Eine Notkapelle und ein behelfsmäßiger Saal konnten 1946 wieder eingerichtet werden.
Wiederaufbau und Gegenwart
Schon 1949 setzte ein neuer Zuzug aus deutsch sprachigen Ländern ein. Eine Anzahl deutscher Kriegsgefangener war verblieben. Nun waren es vorwiegend Frauen und Mädchen – viele aus Flüchtlingsfamilien in Deutschland, damals noch ahnungslos über das `Witschaftswunder`, das Deutschland wieder aufleben ließ. In hoffnungsvoller Versöhnlichkeit wurden deutsch-englische Ehen geschlossen. Mit den Jahren wandelte sich die Einwanderung auf Dauer zum befristeten Bildungsaufenthalt junger Menschen. Die deutsche Haus- oder Hospitalangestellte wurde zum Au-pair-Mädchen mit Familienanschluß zwecks Spracherfahrung im Englischen. Von 1952 an ist das ST.LIOBA-Haus im Nordwesten Londons der Treffpunkt junger Deutscher. Von dort werden Führungen und kulturelle veranstaltungen organisiert und Àu-pair-Mädchen`vermittelt. Einblick in vermittelte Stellen ist eine wohl begründete Aufgabe, um jungen Menschen einen vertrauenswürdigen Aufenthalt zu sichern. Veranstaltungen helfen ihnen, den Englandaufenthalt ergiebig und erfreulich zu machen.
Nach langer sorgfältiger Planung, architektonisch und finanziell, gelang 1960 die Eröffnung der NEUEN ST. BONIFATIUS-KIRCHE am angestammten Platz in Whitechapel. Gleich zu Anfang wurde in der Planung des Wiederaufbaus bedacht, daß London als Metropole Großbritanniens immer Menschen anziehen wird aus beruflichen oder Studiengründen und als Touristen. Deswegen wurde ein Zentrum eingeplant, daß unter dem Namen WYNFRIED-HAUS 1970 eröffnet werden konnte. Es ist ein fast durchgehend belegtes Gästehaus und Veranstaltungszentrum geworden. Die Lage der Kirche und des Zentrums unmittelbar an der Ostgrenze der City von London bewährt sich als verkehrsmäßig günstig, obwohl sie von einer vergangenen Einwandererzeit übrig geblieben erscheinen mag in einer Gegend, wo heute sich kein Deutscher mehr ansiedelt.
Mit Großbritanniens Eintritt in die EUROPEAN COMMUNITY stieg der Zugang aus deutschen Ländern mit befristetem Aufenthalt aus beruflichen Gründen beträchtlich an. Zahlreiche Familien bringen mit dem beruflichen Auftrag (…Lücke)
1972 verwirklicht und bietet die gesamte Schulbildung von Vorschulklassen bis zum Abitur an. Ihre Lage in der südwestlichen Vorstadt Petersham/Richmond veranlaßt diese Familien, ihre Wohnung in Schulnähe zu suchen. Dadurch ist ein Schwerpunkt der Seelsorge der deutschen Mission 25km und mehr entfernt von der St. Bonifatius-Kirche entstanden. Neben der Beteiligung am Religionsunterricht in der deutschen Schule und der Vorberreitung der Kinder zum Sakramentsempfang ist darum eine Außenstation entstanden für deutschen katholischen Gottesdienst in der schulnahen englischen katholischen Kirche in Ham, wo zweimal monatlich Eucharistiefeier gehalten wird.
Die Katholische Kirche kann und will ihre Gläubigen auch im Ausland nicht allein lassen. Ein meist befristeter Aufenthalt kann – zumal für Kinder – den Kontakt mit Kirche und Glauben in der Muttersprache abreißen; denn die meisten von ihnen werden über kurz oder lang in den deutschen Sprachbereich zurückkehren.
Architekten: Plaskett Marshall&Partners, London
Gestaltende Künstler:
Heribert Reul, Kevelaer: Kratzputz (mural), Tabernakel, Taufbrunnen
Reginald Lloyd, Bideford: Buntglasfenster (stained glass window), alle schmiedeeisernen Teile (all wrought iron work)
Silberschmiede: Wilhelm Polders und Paul van Oyjen, beide aus Kevelaer, Germany
Holzbildhauer: Lang sel. Erben, Oberammergau: Kruezweg – 11 Stationen von 1912; 3 Stationen nachgeschaffen, weil 1940 verbrannt
Gebr. Wehling, Kevelaer: Replika-Madonna
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